Die Are-Künstlergilde aus dem Ahrtal zu Gast im Mainzer Landtag
Die Are Gilde, eine der ältesten Künstlervereinigungen in Rheinland-Pfalz, präsentiert im Rahmen der Ausstellungsreihe „Kunst im Landtag“ die Werkschau „A(h)rkadien“ mit Skulpturen, Gemälden und Fotografien in einem spannungsvollen Dialog. Knapp drei Jahre nach der Flutkatastrophe bringen die Künstlerinnen und Künstler mit individueller Sensibilität ihre künstlerischen Positionen zum Ausdruck. Für die Künstlerin Bettina Holzem steht die Blütenpracht der Magnolie im Zusammenhang mit der Flut symbolisch für Hoffnung und Erneuerung, denn auch nach einem solchen schrecklichen Ereignis, hat das Schöne Bestand. Die facettenreiche Gesamtschau wird im Landtag, Deutschhaus, Vorraum zu Saal 7, und im Abgeordnetenhaus von Dienstag, 14.Mai bis Freitag 7.Juni, zu den Öffnungszeiten zu sehen sein.
Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz Hendrik Hering lädt Sie sehr herzlich ein zur Vernissage der Ausstellung Ahrkadien
am Dienstag, 14. Mai 2024, um 19.00 Uhr
im Foyer des Abgeordnetengebäudes des Landtags
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Programm
- Begrüßung Matthias Lammert Vizepräsident des Landtags Rheinland-Pfalz
- Grußwort Frau Eva-Maria Kreuter Präsidentin der Are-Künstlergilde e. V.
- Einführung in die Ausstellung Dr. Arno-Lutz Henkel
Kunsthistoriker - Im Anschluss Empfang und Gelegenheit zum Gespräch
Gelegenheit zur Vorbesichtigung des Ausstellungsteils im
Deutschhaus von 17.00 bis 19.00 Uhr
Anmeldung zur Vernissage
ausstellungen@landtag.rlp.de
Telefon 06131-2082212
Am 14.Mai ist um 19 Uhr Eröffnung der Ausstellung in Mainz.
A H r k a d i e n
Die Ausstellung verteilt sich auf Räumlichkeiten im Deutschhaus als auch
im Abgeordnetenhaus, in welchem die Vernissage stattfindet.
Zusätzlich hat sich die Gelegenheit zu einem Interview ergeben. Dieses wird am 12.5. in der Sendung „Kultur am Sonntagabend“ im SWR 4 für BW und RP gesendet.
Ganz zu Beginn kurz nach 18 Uhr, 1.Beitrag spricht Eva-Maria Kreuter über die Are Gilde, über ihre Kunst, über die Ausstellungen „AHrkadien“ und auch „Akzente – Antike trifft Gegenwart“ sowie über Flut und Kunst. Die Moderatorin wünschte der Künstlergemeinschaft weiterhin kreative Ideen und viel Erfolg.
Are Gilde – acht Jahrzehnte Kulturarbeit
Seit 80+3 Jahren haben viele Kulturschaffende des Ahrtals eine Heimat in der Are Gilde gefunden. Ein Forum von Individualistinnen und Individualisten, die eng mit dem Heimatraum verbunden waren, tat sich 1941 zusammen und gab als Musikerinnen, Musiker und Komponisten, als Bildhauer, Malerinnen und Maler und heute mit Fotografie und Computertechniken ihrer Liebe zur Kunst Ausdruck. Der Weg der Künstlergruppe ist von einer bewegten Geschichte gezeichnet. Sie trotzte den Widrigkeiten des nationalsozialistischen Unrechtsstaates mit seinen künstlerischen Einschränkungen und schließlich seinem Zusammenbruch und den Schwierigkeiten in Zeiten des Wiederaufbaus.
Nach Jahren des Aufschwungs folgten die Corona-Pandemie und die dramatischen Ereignisse der Flutkatastrophe im Ahrtal, die vielen Künstlerinnen und Künstlern das Hab und Gut zerstörte und das Leben kostete. Mit neuem Schwung ist die Are Gilde jetzt wieder für die Zukunft gerüstet.
Are-Künstlergilde im Landtag Mainz
Präsentation der Ausstellung AHrkadien bis 7. Juni 2024
Ein besonderes Highlight für die Künstlerinnen und Künstler war der Besuch im Landtag und im Abgeordnetenhaus in Mainz. Sie haben die Gelegenheit bis zum 7.Juni dort auszustellen. Bei der Eröffnung begrüßte Herr Matthias Lammert, Vizepräsident des Mainzer Landtags, die Kunstschaffenden herzlich und dankte für die Bereitschaft, das Ahrtal mit interessanten Werken in Mainz zu präsentieren. Ihrerseits betonte Eva-Maria Kreuter, Präsidentin der Are Gilde, dass die Menschen des Ahrtals nach dem katastrophalen Flutgeschehen froh sind, wenn ihnen positive Aspekte für Neuanfang und Aufbau Mut zusprechen. So haben die Mitglieder und Gäste der Are Gilde es verstanden, zum Thema „AHrkadien“ ideenreiche, bejahende Inhalte darzustellen. Die Magnolienblüte erstrahlt trotz aller Unbilden nach Wassermassen und Schlamm im voller Schönheit, Bettina Holzem; Das mittelalterliche Tor Ahrweilers geschmückt von einem Blütenteppich öffnet sich der Weite des Ahrtals, Petra und Ralf Schlegel; Der majestätische Adler blick von oben auf das Tal, Dieter Breuer; Das Steigenberger Kurhotel mit Brücke, ein Zeichen für Gesundheit und Wohlbefinden, für Genesung in Bad Neuenahr, ist im Gemälde dargestellt, so wie es vor der Flut war.
Langsamen Schritts, so hoffen alle, erreicht es bei den Renovierungsarbeiten wieder ehemaligen Glanz, Angelika Castelli; So wie die Flut im Ahrtal gegensätzliche Fragen nach Verantwortlichkeiten aufwirft, so verdeutlichen dies die Gemälde „Zweisamkeit“ und zeigen eine Kontrastbeziehung,
Antja Schlaud; „Wolken über dem Ahrtal“ für viele Menschen ein Gedanke zum Erschrecken. Aber Wolken können auch positiv beeindrucken, wie Wolken über dem Drachenfels, Dieter Droth; „Schenke der Zukunft dein Wort“ ein Banner gestaltet von Menschen für Menschen. Wenn alle Menschen aus allen Nationen gemeinsam etwas gestalten, kann Frieden entstehen, Idee von Margarete Gebauer; Die Skulpturen sprechen von „vereint“ – gemeinsam zusammenstehen, von „Überfahrt“ – die Familie sucht zusammen den rettenden Hafen zu finden, von „Candela“ – dem Licht der Hoffnung, Otto Kley. Herr Dr. Arno-Lutz Henkel führte mit vielseitigen Anknüpfungspunkten in die Ausstellung „AHrkadien“ ein. Von den landschaftlichen Gegebenheiten der griechischen Provinz Arkadien, die mit idyllischen Bergen, Tälern und Weiden die Menschen beeindruckte, hin zum Tal der Ahr. Auch hier beeindruckten die Besucher und Reisenden die schöne Landschaft und die von ihr geprägten Menschen mit ihrem mediterranen Lebensstil. Die Künstler der Are Gilde wollen in ihren Werken zum einen die Flutkatastrophe nicht verharmlosen, zum anderen aber auch zeigen, dass das Tal und seine Menschen wieder aufblühen werden.
Die Ausstellung ist im Mainzer Landtag Deutschhaus von Mo bis Fr von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Das Foyer des Abgeordnetenhauses ist von Mo bis Fr von 8.00 bis 20.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.